Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft
Die deutsche Nationalmannschaft im Fußball ist seit Jahrzehnten erfolgreich. Mit vier WM-Titeln und drei EM-Titeln gehört Deutschland zu den größten Fußballnationen der Welt. Die deutsche Nationalmannschaft zieht das gesamte Land in den Bann, wenn große Spiele anstehen. Ein WM-Finale mit Deutschland ist nach wie vor ein großer Straßenfeger. Es lohnt sich, einen Blick auf die Geschichte der deutschen Nationalmannschaft zu werfen, denn es gab zahlreiche Höhepunkte. In diesem Artikel beschränken wir uns auf die Titelgewinne und gehen nicht weiter auf die Übergangsphasen ein, in denen neben diversen Finalteilnahmen auch einige schwache Turnierauftritte zu verzeichnen sind. Unter dem Strich ist Deutschland eine herausragende Fußballnation, die seit Jahrzehnten bei allen großen Turnieren zu den Favoriten zählt. Wir vergessen auch die DDR-Nationalmannschaft nicht, die ein unentbehrlicher Teil der Geschichte der deutschen Fußball-Nationalmannschaft ist. Dazu später mehr.
Bezüglich Wetten ist die Nationalmannschaft bei den Buchmachern normalerweise Favorit. Vor Beginn der Weltmeisterschaft 2018 war Deutschland bei vielen Sportwetten-Anbietern der erste Anwärter auf den Titel. Noch vor Brasilien.
Die Ur-Länderspiele: die ersten deutschen Nationalmannschaften
Fußball war nicht immer die größte Sportart der Welt. Zwischen 1898 und 1901 gab es noch keine offizielle deutsche Nationalmannschaft. Aber es gab schon so etwas wie Länderspiele. Diese Partien werden heute in der offiziellen DFB-Geschichtsschreibung als Ur-Länderspiele bezeichnet. Walther Bensemann, einer der frühen Fußball-Pioniere in Deutschland, organisierte diverse Spiele gegen französische und englische Auswahlteams. Das erste offizielle Spiel einer deutschen Nationalmannschaft fand im Jahr 1908 statt. Am 5. April trat Deutschland gegen die Schweiz an. Die deutsche Nationalmannschaft verlor mit 5:3 in Basel. Den ersten Sieg fuhr Deutschland ebenfalls gegen die Schweiz ein. Am 3. April 1909 gelang dem deutschen Team in Karlsruhe ein 1:0. Bemerkenswert ist, dass dieses Spiel bereits von 7.000 Zuschauern beobachtet wurde. Daran wird deutlich, dass Fußball schon in dieser frühen Zeit eine erstaunliche Popularität hatte. Im Jahr 1912 nahm die deutsche Nationalmannschaft zum ersten Mal an einem internationalen Turnier teil. Deutschland hatte sich für die Olympiade qualifiziert. Gegen Russland gelang dem deutschen Team ein 16:0. Das ist bis heute der höchste Sieg einer deutschen Nationalmannschaft.
Die ersten Jahrzehnte der deutschen Nationalmannschaft waren vor allem von Geldmangel und fehlenden Strukturen geprägt. Wie in den meisten anderen Nationen fehlte auch in Deutschland die nötige Substanz, um eine Nationalmannschaft auf einem professionellen Niveau aufzubauen. Ohnehin war Sport damals in der Regel Amateursport. Das olympische Ideal, nach dem Profisport verwerflich war, galt auch für den Fußball. Hinzu kamen schwierige Zeiten in Europa und der Welt, sodass die Entwicklung der deutschen Nationalmannschaft genauso wie des internationalen Fußballs erschwert wurde. Der Erste Weltkrieg legte Europa in Schutt und Asche. Auch damals war der Fußball nicht frei von Politik. Es gab diverse Bestrebungen, Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg vom internationalen Fußball auszuschließen. Aber letztlich waren diese Bemühungen nicht langfristig erfolgreich. Selbst nach der Machtergreifung der Nazis im Jahr 1933 konnte Deutschland noch am internationalen Fußball teilnehmen. Zum ersten Mal gelang die Qualifikation für eine Weltmeisterschaft im Jahr 1934.
Die erste WM-Teilnahme im Jahr 1934
Die Qualifikation für die Weltmeisterschaft im Jahr 1934 gelang Deutschland in einer Qualifikationsgruppe mit Luxemburg und Frankreich. Als Gruppensieger dürfte Deutschland nach Italien reisen und um dem WM-Titel spielen. Deutschland gelang der Einzug in das Halbfinale. Dieses Spiel verlor Deutschland gegen die Tschechoslowakei. Im anschließenden Spiel um Platz drei konnte die deutsche Nationalmannschaft sich gegen Österreich durchsetzen. Somit gelang gleich bei der ersten WM-Teilnahme ein beachtlicher Erfolg. Dieser Erfolg war ein wichtiger Meilenstein für die folgenden Jahrzehnte, auch wenn der Zweite Weltkrieg nicht nur für die deutsche Nationalmannschaft eine große Zäsur bedeutete. Aber für Deutschland war es wichtig, einen ersten Achtungserfolg zu erzielen, der auch der Öffentlichkeit zeigte, dass die deutsche Nationalmannschaft ein gutes Niveau hatte. Eine Randbemerkung sei erlaubt: Weltmeister 1934 wurde Italien. Das faschistische Regime unter Benito Mussolini schlachtete den WM-Erfolg propagandistisch aus. Nicht nur in Deutschland war damals die Welt längst nicht mehr in Ordnung.
Die deutschen Spieler der ersten WM-Teilnahme sind weitgehend vergessen. Der deutsche Torschützenkönig Edmund Conen ist nur absoluten Fachleuten ein Begriff. Der bekannteste deutsche WM-Teilnehmer aus heutiger Perspektive war der junge Sepp Herberger, der als Co-Trainer von Reichstrainer Otto Nerz eine wichtige Rolle spielte. Otto Nerz war ein taktisch versierter Fußballtrainer, der menschlich jedoch durchaus fragwürdig war. Den Posten als Reichstrainer hatte Otto Nerz unter anderem bekommen, weil er sich klar zur nationalsozialistischen Ideologie bekannte. Vor der Machtübernahme der Nazis war Otto Nerz viele Jahre lang Mitglied der SPD gewesen. Auch solche Details gehören zur Geschichte der deutschen Nationalmannschaft. Die deutsche Nationalmannschaft wurde genauso wie alle anderen erfolgreichen Sportler vom nationalsozialistischen Regime für ihre Propaganda benutzt. Sport hatte in der nationalsozialistischen Ideologie einen hohen Stellenwert. Vor dem Krieg fand noch die WM 1938 in Uruguay statt. Danach gab es durch den Zweiten Weltkrieg eine Pause bis zum Jahr 1950. Für Deutschland begann die große Fußballgeschichte jedoch erst vier Jahre später.
Der erste große Erfolg: Weltmeister 1954
1954 ist für die deutsche Nationalmannschaft und Deutschland ein entscheidendes Jahr. Das „Wunder von Bern“ war der wichtigste Meilenstein für die Erfolge der nächsten Jahrzehnte. Deutschland gelang unter dem Bundestrainer Sepp Herberger der Gewinn der Weltmeisterschaft, obwohl es mit Ungarn eine Übermannschaft gab. In der Vorrunde verlor Deutschland gegen Ungarn 8:3. Allerdings hatte Sepp Herberger absichtlich seine schwächste Mannschaft aufgestellt, um die Stars für das wahrscheinliche Entscheidungsspiel gegen die Türkei zu schonen. Diese Taktik gelang. Deutschland gewann das Entscheidungsspiel gegen die Türkei 7:2. Im Viertelfinale konnte sich Deutschland gegen Jugoslawien durchsetzen. Im Halbfinale besiegte die deutsche Nationalmannschaft Österreich, sodass es im Finale zum erneuten Spiel gegen die Ungarn kam. Zur damaligen Zeit waren die Ungarn mit Abstand die beste Nationalmannschaft der Welt. Angeführt vom legendären Ferenc Puskás war Ungarn spielerisch auf einem ganz anderen Level als der Rest der Welt.
Alle Experten bewerteten Ungarn als klaren Favoriten im Finale. Deutschland war der klare Außenseiter. Im WM-Finale 1954 schien zunächst alles wie geplant zu laufen. Die Ungarn gingen schon nach wenigen Minuten mit 2:0 in Führung. Doch fast genauso schnell gelang der deutschen Nationalmannschaft die Aufholjagd. Zunächst traf Max Morlock zum Anschlusstreffer. Anschließend erzielte Helmut Rahn den Ausgleich. Ungarn war über die gesamte Spieldauer hinweg die bessere Mannschaft. Aber trotzdem gelang Ungarn nicht der Siegtreffer, auch weil Toni Turek im deutschen Tor zahlreiche ungarische Chancen entschärfte. Das Siegtor erzielte Helmut Rahn in der 83. Spielminute. In Deutschland kennt jeder den berühmten Radiokommentar zu diesem Tor: „Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen, Rahn schießt…“. Helmut Rahn, Fritz Walter und alle anderen Spieler von 1954 sind Fußballlegenden. Auch wenn die Popularität des Fußballs heute weltweit und auch in Deutschland noch höher ist als 1954, wird wohl keine Generation den Legendenstatus dieser deutschen Nationalmannschaft übertreffen.
Europameister 1972: die beste Nationalelf aller Zeiten?
Die deutsche Nationalmannschaft der Europameisterschaft 1972 gilt vielen Experten als die beste deutsche Nationalmannschaft aller Zeiten. Spielerisch war Deutschland damals auf einem herausragenden Niveau. Angeführt von Spielmacher Günter Netzer gelangen dem Team brillante Auftritte. In späteren Jahrzehnten erarbeitete sich die sich Deutschland den Ruf, auch ohne gute spielerische Leistungen, erfolgreich sein zu können. Aber 1972 waren sich alle Experten einig: Deutschland war mit Abstand die beste Mannschaft bei der Europameisterschaft. Die spielerische Klasse dieses Teams war sogar noch höher als beim Weltmeister 1974. Das wird auch daran deutlich, dass im All-Star-Team des Turniers sieben deutsche Spieler vertreten waren. Als Torschützenkönig brillierte Gerd Müller. Auf den ersten Blick scheinen die 4 Tore von Müller nicht besonders beeindruckend zu sein. Aber es ist wichtig anzumerken, dass die Endrunde damals nur aus dem Halbfinale und dem Finale bestand und Müller jeweils zweimal traf.
Sepp Maier im Tor, Franz Beckenbauer als Libero, Günter Netzer als Spielmacher und Gerd Müller als Stürmer: Das war eine unglaublich starke Achse, die von jungen Talenten wie Jupp Heynckes und Uli Hoeneß flankiert wurde. Andere bemerkenswerte Spieler der Europameisterschaft 1972 waren Paul Breitner, Georg Schwarzenbeck und Herbert Wimmer. Günter Netzer hatte in der Nationalmannschaft 1972 seine größten Momente. Aber entscheidend war, dass das Team insgesamt hervorragend funktioniert. Verantwortlich dafür war Helmut Schön, der 1972 seinen ersten großen Titel als Trainer gewinnen konnte. Nach 1954 konnte Deutschland zum ersten Mal einen großen Titel gewinnen. Zudem wurde Deutschland zum ersten Mal Europameister. Die Europameisterschaft 1972 machte nationale Stars wie Franz Beckenbauer und Günter Netzer endgültig zu Weltstars. Günter Netzer wechselte 1973 zu Real Madrid und leitete damit eine ganz neue Ära für die deutschen Fußball-Stars ein.
Weltmeister 1974: Beckenbauer, Müller & Co auf dem Höhepunkt
Aufgrund der starken Leistungen bei der Europameisterschaft 1972 galt Deutschland auch 1974 als Favorit auf den Titel. Allerdings gab es mit den Niederlanden einen starken Konkurrenten, der spielerisch mindestens auf dem Niveau der deutschen Nationalmannschaft war. Im Finale zeigte sich, dass die Niederlande spielerisch sogar noch stärker waren als Deutschland, jedenfalls im Jahr 1974. Deutschland spielte keine überragende Weltmeisterschaft. Schon in der Vorrunde gab es diverse Probleme. Eine große Streitfrage, die in der Öffentlichkeit ausführlich diskutiert wurde, betraf die Spielmacher-Position: Günter Netzer oder Wolfgang Overath? Letztlich setzte sich der Kölner Spielmacher Overath durch und führte Deutschland zum WM-Titel. Günter Netzer konnte nicht ganz an seine überragenden Leistungen von der Europameisterschaft 1972 anknüpfen und musste sich mit einem Platz auf der Reserve-Bank abfinden. Deutschland war vielleicht nicht die stärkste Mannschaft im Turnier, aber das Team hatte einige überragende Einzelkönner wie Franz Beckenbauer und Gerd Müller.
Im Finale gegen die Niederlande kam es zum großen Duell von Franz Beckenbauer und Johan Cruyff. Obwohl es viele andere Stars zu dieser Zeit gab, ragen diese beiden Spieler heraus. Franz Beckenbauer hatte die Libero-Position erfunden bzw. neu interpretiert und Johan Cruyff war als spielender Mittelstürmer eine echte Sensation. Die Niederländer starteten furios und gingen schnell mit 1:0 per Elfmeter in Führung. Der Ausgleich gelang ebenfalls per Elfmeter. Der junge Paul Breitner verwandelte eiskalt. Der spielentscheidende Treffer gelang Gerd Müller in der 43. Minute. In seiner unnachahmlichen Art gelang es dem leicht untersetzten Stürmer, den Ball im Strafraum anzunehmen und sich schneller zu drehen als alle Abwehrspieler. In der zweiten Halbzeit hielt Sepp Maier den Sieg fest. Die Niederländer kreierten zahlreiche Chancen, doch es gelang kein weiteres Tor. Nach der Europameisterschaft 1972 konnte Deutschland auch die Weltmeisterschaft 1974 gewinnen. Damit verewigte sich diese Generation der deutschen Nationalmannschaft in der Fußballgeschichte.
Europameister 1980: der „blonde Engel“ führt Deutschland zum Titel
Bernd Schuster war einer der besten deutschen Spieler aller Zeiten. Leider war Bernd Schuster auch immer ein schwieriger Charakter, sodass seine Nationalmannschaftskarriere letztlich nur kurz dauerte. Als junger Spielmacher führte Bernd Schuster Deutschland 1980 zum EM-Titel. Der „blonde Engel“ legte anschließend eine Weltkarriere hin. Als Spieler von Real Madrid, dem FC Barcelona und Atlético Madrid gehörte Schuster zu den großen Stars im Weltfußball. Es ist bedauerlich, dass Bernd Schuster in der Nationalmannschaft nicht lange aktiv war. Mit diesem begnadeten Spielmacher wären vermutlich noch weitere Titel möglich gewesen. Aber nicht nur Bernd Schuster drückte dem Turnier seinen Stempel auf. Auch der junge Toni Schumacher, Hansi Müller und Horst Hrubesch hinterließen einen nachhaltigen Eindruck. Horst Hrubesch erzielte zum Beispiel beide Treffer im Finale gegen Belgien. Für Toni Schumacher kam die Berufung zur Nummer 1 früher als erhofft. Sepp Maier, jahrelang die klare Nummer 1 der deutschen Nationalmannschaft, hatte während der EM-Qualifikation einen schweren Autounfall und musste seine Karriere beenden.
Deutschland überzeugte bei der Europameisterschaft 1980 mit spielerisch starken Auftritten. Das Team hatte mit Bernd Schuster einen überragenden Spielmacher, aber auch die anderen Spieler steigerten sich während des Turnierverlaufs zu Höchstleistungen. Uli Stielike spielte damals schon einige Jahre bei Real Madrid und trug viel dazu bei, dass die Mannschaft eine große Stabilität entwickelte. Der Europameister 1980 war spielerisch nicht auf dem glanzvollen Niveau des Europameisters aus dem Jahr 1972. Aber der Rumpelfußball, den Deutschland bei den folgenden Turnieren teilweise praktizierte, fand auch nicht statt. Das Team hatte Klasse und Qualität. Für Jupp Derwall war die Europameisterschaft 1980 der größte Erfolg. Bei der nächsten EM im Jahr 1984 schnitt Deutschland schwach ab und Jupp Derwall musste seinen Posten räumen. Dadurch wurde der Weg frei für Franz Beckenbauer, der in der Folge auch als Bundestrainer große Erfolge feiern konnte.
Weltmeister 1990: Titelgewinn gegen Maradonas Argentinien
1986 musste Deutschland sich im WM-Finale noch gegen Argentinien und den überragenden Diego Maradona geschlagen geben. Doch vier Jahre später, als es bei der Weltmeisterschaft erneut zum Duell der beiden großen Fußballnationen kam, behielt Deutschland die Oberhand. Maradona war nicht mehr in der brillanten Form der vergangenen Jahre. Zudem hatte Franz Beckenbauer mit Guido Buchwald im Finale den perfekten Gegenspieler für den argentinischen Superstar gefunden. Maradona gelang im Finale nicht viel, aber auch Deutschland spielte nicht unbedingt überragend. Letztlich musste ein zweifelhafter Elfmeter herhalten, um den WM-Titel zu sichern. Andreas Brehme verwandelte gegen Sergio Goycochea, der vorher schon im Turnier mehrere Elfmeter gehalten hatte, sicher. Letztlich gewann Deutschland völlig verdient den WM-Titel im Jahr 1990. Das Team war über den gesamten Turnierverlauf hinweg die beste Mannschaft. Angeführt vom späteren Weltfußballer Lothar Matthäus gelang der deutschen Nationalmannschaft insgesamt eine beeindruckende Vorstellung.
1990 war für Franz Beckenbauer der größte Triumph als Bundestrainer. Nachdem Franz Beckenbauer als Spieler bereits alles gewonnen hatte, gelang ihm damit auch ein überragender Erfolg als Trainer. Die WM 1990 wurde für die Generation um Lothar Matthäus, Jürgen Klinsmann und Rudi Völler zum großen Erfolg. Nach 16 Jahren durfte wieder eine deutsche Nationalmannschaft einen WM-Titel feiern. Bemerkenswert ist allerdings, dass Deutschland auch bei den Weltmeisterschaften 1982 und 1986 im Finale stand. Bei den drei WM-Turnieren von 1982 bis 1990 konnte Deutschland nicht auf ein überragendes Reservoir an Nachwuchsspielern zurückgreifen, so wie dies heute der Fall ist. Die deutsche Nationalmannschaft spielte nicht immer schönen Fußball, aber damals erwarb sich Deutschland den Ruf, eine überragende Turniermannschaft zu sein. Von diesem Ruf zehrt die deutsche Nationalmannschaft noch heute. Jeder Gegner des deutschen Teams weiß, dass es schwierig ist, gegen diese Mannschaft zu bestehen, unabhängig davon, welche Spieler genau antreten.
Europameisterschaft 1996: Teamgeist auf höchstem Niveau
Im Jahr 1996 konnte Deutschland zum dritten Mal die Europameisterschaft gewinnen. Für Berti Vogts war dieser Titel enorm wichtig. Die Europameisterschaft 1992 und die WM 1994 waren eher enttäuschend verlaufen für das deutsche Team. Umso wichtiger war es, dass Deutschland 1996 den EM-Titel mit einer insgesamt überzeugenden Turnierleistung gewinnen konnte. Die deutsche Mannschaft entwickelte während des Turniers einen starken Teamgeist. Angeführt von Matthias Sammer und Jürgen Klinsmann konnte das Team in Abwesenheit des verletzten Superstars Lothar Matthäus eine neue Hierarchie entwickeln. Die Qualität der Einzelakteure war nicht unbedingt auf dem überragenden Niveau der Top-Nationen bei der Europameisterschaft 1996. Aber dafür entstand innerhalb der Mannschaft eine Begeisterung, die die letztlich dazu führte, dass Deutschland im Finale gegen Tschechien mit einem Golden Goal von Oliver Bierhoff gewinnen konnte. Fast genauso dramatisch war der Sieg im Halbfinale gegen England nach Elfmeterschießen.
Die Europameisterschaft 1996 zeigte aber zumindest den Experten, dass das Ende der Generation der 90er-Weltmeister bevorstand. 1998 konnte Deutschland bei der Weltmeisterschaft nicht mehr überzeugen. Es sollte allerdings noch bis 2004 dauern, bis im deutschen Fußball fundamentale Veränderungen stattfinden sollten. Auf diesen Veränderungen basieren die Erfolge der letzten Jahre. Zur Einordnung: Bei der Europameisterschaft 1996 spielte Deutschland noch mit Libero. Viel später als andere Nationen wurde in Deutschland die Raumdeckung inklusive Viererkette oder Dreierkette zum Abwehrstandard. Der deutsche Fußball konnte 1996 noch einmal dank eines starken Teams mit großartigen Persönlichkeiten international brillieren. Aber anschließend folgten Dürrejahre, die für die deutschen Fußballfans schwierig waren. Es dauerte ein ganzes Jahrzehnt, bis eine deutsche Mannschaft wieder spielerischen Glanz verströmte. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass Deutschland auch im Finale der WM 2002 stand. Von spielerischen Glanzleistungen war jedoch damals nicht viel zu sehen. Das Team um Michael Ballack und Oliver Kahn hatte einen unbändigen Willen, aber kein spielerisches Top-Niveau.
Weltmeisterschaft 2006 im eigenen Land: der Aufbruch
Nachdem die deutsche Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft 2004 enttäuscht hatte, nahm Bundestrainer Rudi Völler seinen Hut. Als Nachfolger wurde völlig überraschend Jürgen Klinsmann benannt. Klinsmann war von Anfang an umstritten, aber der deutsche Fußball hat dem ehemaligen Stürmerstar viel zu verdanken. Klinsmann war als Persönlichkeit dazu in der Lage, die verkrusteten Strukturen im DFB aufzubrechen. Zudem hatte Klinsmann auch den Mut, junge neue Spieler in die Nationalmannschaft zu berufen und eine neue Spielidee umzusetzen. Unter Klinsmann sollte die deutsche Nationalmannschaft das Spielgeschehen aktiv bestimmen und nicht nur passiv darauf warten, dass der Gegner einen Fehler macht. Ein wichtiger Baustein zum Erfolg war Co-Trainer Jogi Löw, der für die taktischen Details und das tägliche Training zuständig war. Jürgen Klinsmann schaffte es, nach vielen enttäuschenden Jahren, eine Nationalmannschaft aufzubauen, die vom ersten WM-Spiel an für Begeisterung sorgte. Viele Experten hatten ein dramatisches Scheitern vorhergesagt, aber Deutschland konnte am Ende den dritten Platz erobern.
Noch wichtiger als die gute Platzierung war für Deutschland aber, dass die Mannschaft einen begeisternden Fußball spielte. Die Qualität der Einzelspieler war nicht durchweg auf überragendem Niveau. Zwar gab es Spieler wie Michael Ballack oder auch Jens Lehmann, die 2006 Weltklasse verkörperten. Aber der Kader insgesamt war nicht auf absolutem Top-Niveau. Letztlich fehlte nicht viel für den Einzug in das Finale. Von den Fans wurde der dritte Platz wie ein Turniersieg gefeiert, denn das Team spielte mitreißenden Fußball. Die WM 2006 war die Basis für die äußerst positive Entwicklung der deutschen Nationalmannschaft in den folgenden Jahren. Nach dem Rücktritt von Klinsmann führte Jogi Löw die deutsche Nationalmannschaft von Erfolg zu Erfolg. Auf der Basis einer deutlich verbesserten Jugendarbeit konnte Löw eine absolute Top-Mannschaft aufbauen, die in den folgenden Jahren vor allem deswegen keinen Titel holte, weil mit Spanien mehrmals eine Übermannschaft als Gegner im Weg stand. Im Jahre 2010 bei der Weltmeisterschaft holte Spanien den Titel. Deutschland wurder Dritter. Erst im Jahr 2014 gelang der ganz große Wurf.
Weltmeister 2014: der ersehnte Titelgewinn
2014 passte für die deutsche Nationalmannschaft alles. Jogi Löw hatte aus den Fehlern der vergangenen Turniere gelernt. Zudem hatten die meisten Spieler im Kader viel Turniererfahrung. Die Anführer wie Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger waren bereits in der Endphase ihrer Karriere. Manuel Neuer spielte als Torwart eine überragende WM. Und nicht zuletzt hatte Deutschland bei der WM 2014 in Brasilien auch an der einen oder anderen Stelle das Glück des Tüchtigen. Beispielsweise hätte Manuel Neuer im WM-Finale nach einer harten Aktion gegen Gonzalo Higuaín auch vom Platz fliegen können. Mario Götze erlebte einen genialen Moment und schoss mit einer unnachahmlichen Aktion den Siegtreffer im Finale gegen Argentinien. Nach 24 Jahren konnte Deutschland zum ersten Mal wieder die Weltmeisterschaft gewinnen. Doch die Basis für diesen Erfolg wurde im Jahrzehnt zuvor gelegt. Nur wenige Spieler, unter anderem Lukas Podolski und Bastian Schweinsteiger, waren den gesamten Weg mit der deutschen Nationalmannschaft mitgegangen.
Die WM 2014 war in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Brasilien war als Gastgeber der klare Favorit auf den Turniersieg. Aber durch die Verletzung des Superstars Neymar wurde Brasilien empfindlich geschwächt. Im Halbfinale kam es zu einer denkwürdigen Begegnung zwischen Deutschland und Brasilien. Deutschland gewann mit 7:1 und ließ Brasilien wie eine Amateurmannschaft aussehen. Dass die deutsche Nationalmannschaft von 2014 nicht nur spielerische Klasse besaß, sondern auch menschliche, wurde am Verhalten der Spieler deutlich. Als das Spiel relativ schnell entschieden war, vermieden die Spieler ausufernde Feierexzesse und demütigende Gesten. Die brasilianischen Spieler waren am Boden und die deutschen Spieler verhielten sich vorbildlich und respektvoll. Das wurde auch von den brasilianischen Zuschauern und der internationalen Presse gewürdigt. Für Lionel Messi hätte die WM 2014 der Karrierehöhepunkt werden können, aber zumindest an diesem einen Tag war Mario Götze besser als der argentinische Superstar.
Die Geschichte der DDR-Nationalmannschaft
Deutschland war über Jahrzehnte ein geteiltes Land mit zwei Nationalmannschaften. Die DDR-Nationalmannschaft konnte allerdings nie an die ganz großen Erfolge der BRD-Nationalmannschaft heranreichen. Nur ein einziges Mal konnte sich die DDR-Nationalmannschaft für eine Weltmeisterschaft qualifizieren. Ausgerechnet an der WM 1974, die in Westdeutschland stattfand, nahm die DDR teil. In der Vorrunde kam es zum Duell mit dem späteren Weltmeister. Die DDR gewann durch ein Tor von Jürgen Sparwasser mit 1:0. Die DDR scheiterte anschließend in der Zwischenrunde. Für die westdeutsche Nationalmannschaft war die Niederlage gegen die DDR ein Weckruf zur richtigen Zeit. Im Anschluss wurden einige Änderungen in der Mannschaft vorgenommen, die letztlich dazu beitrugen, dass die BRD den WM-Titel im eigenen Land gewinnen konnte. Die DDR war in vielen Sportarten eine Macht. Aber im Fußball gelang es der DDR nie, internationales Top-Niveau zu erreichen. Das ist erstaunlich, denn es gab zahlreiche DDR-Spieler, die qualitativ durchaus das Zeug dazu hatten, auf Top-Level zu spielen.
Die DDR hat viele erstklassige Fußballer hervorgebracht, die auch in Westdeutschland einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht haben. Nach der Wende konnten sich einige ehemaligen DDR-Spieler nicht nur in der Bundesliga durchsetzen. Auch in der Nationalmannschaft konnten einige ostdeutschen Spieler Akzente setze. Das bekannteste Beispiel ist Matthias Sammer, der eine tragende Rolle beim Gewinn der Europameisterschaft 1996 spielte. Andere bekannte Spiele aus der DDR: Jürgen Sparwasser, Jürgen Croy, Ulf Kirsten, Thomas Doll, Andreas Thom, Joachim Streich, Hans-Jürgen Dörner, Gerd Kische, Konrad Weise und Lothar Kurbjuweit. Der letzte Trainer der DDR-Nationalmannschaft, Eduard Geyer, schaffte später eine respektable Karriere als Bundesliga-Trainer. Das war den meisten anderen DDR-Trainern nicht vergönnt. Die Geschichte der DDR-Nationalmannschaft ist mehr als nur eine Fußnote in der Geschichte der deutschen Nationalmannschaft. Aber klar ist auch: Die westdeutsche Nationalmannschaft war wesentlich erfolgreicher und hat die größeren Stars hervorgebracht.
Die deutschen Tugenden: was die deutsche Nationalmannschaft auszeichnet
Die deutsche Nationalmannschaft hat sich den Ruf erarbeitet, eine Turniermannschaft zu sein. Es gab viele Weltmeisterschaften und Europameisterschaften, bei denen Deutschland spielerisch nicht mit den besten Teams mithalten konnte. Trotzdem erreichte Deutschland oft das Halbfinale oder das Finale. Als Ursache werden oft die „deutschen Tugenden“ genannt. Damit ist gemeint, dass die deutsche Nationalmannschaft einen außergewöhnlichen Willen besitzt. Die deutsche Nationalmannschaft zeichnete sich fast immer durch Kampfgeist und Teamgeist aus. Wenn dann auch noch spielerische Klasse hinzukam, zum Beispiel 1974 oder auch 2014, kam es fast zwangsläufig zum Titelgewinn. Da die deutsche Nationalmannschaft über Jahrzehnte hinweg immer wieder bewiesen hat, dass sie bei Turnieren von Spiel zu Spiel besser wird und in den entscheidenden Spielen ihre Top-Leistung abrufen kann, hat Deutschland bei den anderen Nationen einen entsprechenden Ruf. Auch das trägt dazu bei, dass Deutschland einer der unbeliebtesten Gegner bei Weltmeisterschaften und Europameisterschaften ist.
Die deutschen Tugenden sind zwischenzeitlich in Verruf geraten. Nach der schwachen Europameisterschaft 2004 warf Rudi Völler als Nationaltrainer hin. Anschließend wurde ein völlig neues Konzept für die Nationalmannschaft entwickelt. Schon 2006 bei der Heim-WM waren erste Ansätze einer spielerisch verbesserten Mannschaft erkennbar. Mittlerweile gehört Deutschland zu den spielstärksten Fußballnationen, auch weil im Nachwuchs die spielerische Qualität der jungen Talente deutlich stärker gefördert wird als früher. Auch im taktischen Bereich hat Deutschland enorme Fortschritte gemacht. Seit Jogi Löw die Nationalmannschaft im Jahr 2006 übernommen hat, gibt es eine kontinuierliche Weiterentwicklung. Die deutschen Tugenden sind nach wie vor gefragt, aber sie sind nur noch die Basis, nicht mehr der Hauptzweck. Nicht nur für die Fußballfans in Deutschland ist das eine tolle Entwicklung. Schon seit vielen Jahren macht es viel Spaß, der spielstarken deutschen Nationalmannschaft zuzuschauen.
Wetten auf die deutsche Nationalmannschaft
Es gibt viele Gelegenheiten, auf die deutsche Nationalmannschaft zu wetten. Bei allen Sportwetten-Anbietern, werden sämtliche Spiele der deutschen Nationalmannschaft angeboten. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ein harmloses Freundschaftsspiel oder das WM-Finale handelt. Die deutsche Nationalmannschaft ist nicht nur für die deutschen Fußballfans interessant. Viele Fußballfans auf der ganzen Welt verfolgen die Spiele der deutschen Nationalelf. Ein großer Vorteil bei den Wetten auf die deutsche Nationalmannschaft ist, dass es häufig überdurchschnittlich viele Wettoptionen gibt. Bei vielen Buchmachern werden über 100 Wettoptionen für ein einziges Spiel der deutschen Nationalmannschaft angeboten. Die klassische 3-Wege-Wette ist nur eine von vielen Möglichkeiten, auf Spiele der deutschen Nationalelf zu wetten. Beispielsweise ist es möglich, auf die Anzahl der Tore, den ersten Torschützen oder auch die Anzahl der Ecken zu wetten. Der Fantasie sind bei den modernen Online-Buchmachern kaum Grenzen gesetzt.
Für die großen Turniere gibt es bei allen Buchmachern die Option, auf den Turniersieger zu tippen. Beispielsweise ist es möglich, auf die deutsche Nationalmannschaft als künftigen Weltmeister oder Europameister zu wetten. Meist sind diese Tipps auch noch beim laufenden Turnier möglich. Die Kunst besteht nicht nur bei dieser Wettvariante darin, den besten Zeitpunkt zu finden. Eine gute Option für einen Weltmeister-Tipp könnte beispielsweise der Tag nach einer Auftaktniederlage sein. Neben den klassischen Sportwetten, die vor den Spielen der deutschen Nationalmannschaft abgegeben werden, gibt es auch Livewetten. Bei den Livewetten ist hohes Tempo gefragt. Die Buchmacher passen die Quoten in Sekundenschnelle an. Livewetten lassen sich gut mit Live-Übertragungen im Fernsehen verbinden, sodass die Spiele der deutschen Nationalmannschaft einen zusätzlichen Reiz bekommen. Einen Vorteil haben die Spiele der deutschen Nationalelf bei fast allen Buchmachern: Die Quotenschlüssel sind überdurchschnittlich hoch, da die Deutschland-Wetten bei den Kunden besonders gefragt sind.
Fazit: deutsche Nationalmannschaft hat beeindruckende Geschichte
Die deutsche Nationalmannschaft hat Spuren hinterlassen in der Fußballgeschichte. Bei Weltmeisterschaften und Europameisterschaften gehört Deutschland seit Jahrzehnten zu den Top-Teams. Unabhängig davon, in welcher Form sich das Team vor einem Turnier präsentiert: Bei einem Turnier ist mit Deutschland zu rechnen. Nur bei sehr wenigen großen Turnieren konnte Deutschland nicht überzeugen. Das Halbfinale ist für eine deutsche Nationalmannschaft fast schon Standard. Deutschland hat eine erstklassige Entwicklung erlebt seit 2004. Nicht nur die Ergebnisse sind durchweg auf einem hohen Niveau. Auch die spielerische Qualität der deutschen Nationalmannschaft ist vorzüglich. Für deutsche Fußballfans und auch für Freunde von Sportwetten ist die deutsche Nationalmannschaft meistens Grund zur Freude.