Spielbank
In einer Spielbank werden Glücksspiele wie Roulette, Blackjack oder Einarmige Banditen bzw. Slot-Spielautomaten angeboten. Eine Spielbank ist also ein anderer Begriff für ein Casino. Allerdings wurde der Begriff "Casino" in den letzten Jahren immer dehnbarer. Was man früher als "Spielhölle" bezeichnet hätte kann heutzutage auch unter dem Namen "Casino" laufen. Nicht aber als Spielbank.
Was zeichnet eine Spielbank aus?
In einem edlen Ambiente in prächtiger Umgebung spielten die Menschen um Geld. Wer das Glück hatte über einen gewissen Wohlstand zu verfügen, sonnte sich in der Umgebung anderer Menschen, die luxuriöse Annehmlichkeiten genießen wollten. Die im 19. Jahrhundert bei diesen Angeboten hauptsächlich genutzte Sprache war übrigens Französisch. In unserer Zeit werden vor allem beim Roulette häufig französische Begriffe genutzt. Ein Beispiel ist: Rien Ne Va Plus - Nichts geht mehr.
Weshalb Spielbank und nicht Casino?
Der Grund dafür kann einfach im genutzten Begriff liegen. Der zuerst genannte ist deutsch und Casino nicht. Er stammt wie zuvor angedeutet aus der italienischen Sprache. Heutzutage wird er aber mehr als Englisch betrachtet. Als die meisten Spielbanken eröffnet worden sind, war die englische Sprache in unserer Gesellschaft längst nicht so weit verbreitet, wie in der Gegenwart. Spielbanken wurden häufig in Häusern mit einer besonderen Architektur eingerichtet. Gute Beispiele sind das Casino von Wiesbaden, die Spielbank Bad Homburg oder die Spielbank Bad Wildungen. In diesem Ort soll es die ersten Spiele bereits im Jahr 1616 gegeben haben. Damals sprach man allerdings noch nicht von einer Spielbank.
Spielbank Aachen
Die Spielbank in Aachen
Spielbank Wiesbaden
Die Wiesbadener Spielbank
In Spielbanken um Geld spielen
Bekanntlich wurde das Bankwesen im Mittelalter in Italien quasi entwickelt, Stichwort Medici. Das Geld musste irgendwo und irgendwie gelagert werden. Kredite wurden ein Thema und allgemein der Handel mit Geld. Was das alles mit einer Spielbank zu tun hat? Auch in dieser geht es natürlich um Geld. Nur dass es hier nicht gelagert werden soll, sondern umgesetzt (im Sinne der Betreiber) und gewonnen (im Sinne der Spieler). Das war in alter Zeit nicht anders, als es heute ist. Geändert hat sich de facto wenig, wenn die Geschichten aus den historischen Büchern stimmen: Bereits in den ersten Spielbanken wurde nicht direkt mit Geld gespielt. Stattdessen gab es eine eigene Währung. Chips mit verschiedenen Werten werden an einer Kasse eingetauscht. Der Wert ist vergleichbar mit dem der Währung des jeweiligen Landes. Es gibt beispielsweise Chips mit dem Wert 1, mit dem Wert 5, mit dem Wert 10, mit dem Wert 20, mit dem Wert 50, mit dem Wert 100, mit dem Wert 500 und mit dem Wert 1000. In manchen Spielbanken sind weitere Optionen möglich. Diese Vorgehensweise stammt vermutlich nicht aus der Zeit, als in Venedig die Casinos, wie wir sie in unserer heutigen Form kennen, erfunden wurden. Wann genau der erste Einsatz von Chips erfolgte, ist unklar. Es wird angenommen, dass die internationalen Gäste in verschiedenen Kurorten der Grund für diese Innovation waren. Gerade Baden-Baden ist hier ein gutes Beispiel. In der ersten Hochzeit dieses Ortes im 19. Jahrhundert weilten nicht nur Deutsche vor Ort. Auch viele Franzosen, Amerikaner und vor allem Russen ließen es sich nicht nehmen, in der Spielbank zu Baden-Baden um viel Geld zu spielen. Die Russen sind angeblich auch in unserer Zeit in großer Anzahl vor Ort. Mittlerweile spielen aber auch viele Chinesen und Japaner. Gerade die Chinesen neigen zum Glücksspiel. Sie sorgen für Umsatz. Doch sie haben vermutlich nicht genügend Geld in der Währung Euro. Also tauschen sie die eigene Währung in Chips und können bequem spielen.
Casino Monte Carlo
Das Grand Casino in Monte Carlo in Monaco
Casino Baden Baden
Das Casino in Baden Baden
Spielbanken historisch betrachtet
Es ist unklar, ab wann eine Unterscheidung zwischen den Begriffen Spielbank und Casino das erste Mal erfolgte. Ein Casino ist ein kleines Haus in seiner ursprünglichen Bedeutung. Seit dem Mittelalter gab es Angebote für Spiele in diversen Häusern im venezianischen Raum. Dort soll im Jahre 1320 während des Karnevals von Venedig das erste Mal ein Glücksspiel unter freiem Himmel stattgefunden haben. In Holland, in Flandern aber auch in Deutschland erfreuten sich an einigen Orten Glücksspiele ebenfalls einer größeren Beliebtheit. Eine Vielzahl an Angeboten wurde allerdings erst Mitte des 18. Jahrhundert eingerichtet.
Was sind die Unterschiede von der alten Zeit bis in unsere Gegenwart? Früher gab es einen auffälligeren Unterschied die Klassen betreffend. Nur Adelige und reiche Menschen konnten es sich leisten, um Geld zu spielen. Diese geschlossene Gesellschaft vergnügte sich hinter verschlossenen Türen, durch die die armen Leute nicht treten konnten, weil sie verschlossen blieben. Gespielt wurden in der ersten Hochzeit vor allem Roulette oder diverse Spiele mit Karten. Allerdings mehr Blackjack als Poker. Dieses Spiel wurde erst im Wilden Westen in Amerika weiter entwickelt wenn nicht sogar in seiner heutigen Form erfunden, ehe es (zurück) nach Europa kam. Auf diesem Kontinent gab es andere Spiele mit Karten. Einige sind mit der Zeit vergessen worden. Die technischen Innovationen führten in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts zu der Entwicklung von Automaten. Man erinnert sich vielleicht an Geräte, die in Kneipen an den Wänden hängen. Die gab es damals bereits. Sie erfreuten sich einer großen Beliebtheit. Sie waren für Kleingeld gemacht und vor allem für den Zeitvertreib. Das gleiche Prinzip fand sich in speziellen Bereichen der Spielbanken. In Amerika wurde irgendwann der Begriff des "Einarmigen Banditen" geprägt. Heutzutage haben diese Automaten meist keinen Hebelarm mehr, sondern Knöpfe und/oder einen Touchscreen. In Deutschland spricht man mehr von Spielautomaten als von Slots. Als die Videospiele eine immer größere Bedeutung erhielten in den 1980er Jahren, entwickelten sich Spielhallen. In diesen vergnügten sich anfangs viele eher junge Leute. Allerdings war es nicht gestattet laut Jugendschutz, dass unter 18-jährige um Geld spielen. Dieses Gesetz besteht seit jeher. Jedenfalls sah man keine in Smoking und Abendkleid gewandete Menschen mit einem Adelstitel oder mit einer großen Firma vor solchen Automaten sitzen. Die waren weiter beim Roulette, Blackjack oder Poker hinter verschlossenen Türen und mehr oder weniger unsichtbar beschäftigt. Für sie ging und geht es weiterhin um das eher große Geld. Das hat sich bis in die heutige Zeit nichts geändert.
Casinos und die Hoffnung auf das große Geld
Wenn es um Geld geht, ist die Kriminalität nicht weit entfernt. Das ist sicherlich ein Grund, weshalb in unserer Zeit gewisse Vorurteile gegenüber Glücksspielen bestehen. Vor allem das Pokerspiel entwickelte sich Ende des 19. Jahrhunderts in den USA in eine Richtung, die der Regierung nicht gefiel. Es wurde in Hinterzimmern um viel Geld gepokert. Die Mafia verdiente fleißig mit. Ebenso im erwähnten Las Vegas. Eine Entwicklung fand in dem Sinne statt, dass heute parallele Gesellschaften existieren. Es gibt genügend Menschen, die wie in alter Zeit in Smoking und mit Abendkleid bekleidet in ein Casino gehen und Roulette spielen oder Blackjack. Genauso gut können Menschen in kurzen Hosen, mit T-Shirt und Badelatschen an einem Einarmigen Banditen oder anders ausgedrückt Slot sitzen und versuchen, Kleingeld zu gewinnen. Oder einen Jackpot zu knacken. Die Hoffnung auf das große Geld war etwas, das auch die nicht ganz so gut betuchten Menschen zu den Glücksspielen trieb. Sie hatten wie angedeutet in alter Zeit keinen Zugang zu den Casinos. Es gab eine Kleiderordnung, die nicht erfüllt werden konnte. Oftmals musste Eintritt entrichtet werden. Somit wurden die "armen" Menschen ausgeschlossen. Es war eine Zeit, in der die verschiedenen Schichten der Gesellschaft klarer voneinander getrennt waren, als in unserer heutigen Zeit.
Die Entwicklung von Casinos in Deutschland
In jedem deutschen Bundesland gibt es Casinos. Manchmal heißen sie Spielbanken. Noch häufiger gibt es Spielhallen, die sich Casino nennen. Eine Spielhalle ist nicht mit einem echten Casino zu vergleichen und wird auch als Spielhölle bezeichnet. Diese Angebote hatten ihre Hochzeit in den achtziger Jahren, als Videospiele immer bedeutender wurden. Fakt ist: Deutschland war nie ein Land des Glücksspiels, trotz dieser Angebote. Tatsächlich waren hierzulande die Casinos lange Zeit eine Vergnügung für den Adel oder für besonders betuchte Menschen. Die vergnügten sich während einer Kur bevorzugt in Orten wie im zuvor genannten Baden-Baden. Als die Zeit des Zweiten Weltkriegs überstanden war und die Menschen aufgrund des Wirtschaftswunders zu Geld kamen, entstanden in fast allen Großstädten des Landes Casinos. Manche trugen den Titel Spielbanken, was das Gleiche bedeutet. Diese Angebote waren selten direkt zu erkennen. Sie lagen anders ausgedrückt abseits der Zentren. Ein gewisser Scham bestand über die Jahrzehnte. Anders als zum Beispiel in den USA wird meist nur die Kundschaft angesprochen, die ohnehin bereits vom Bestehen eines derartigen Etablissements weiß. Es hat ein bisschen den Anschein, dass dies in den letzten Jahren etwas anders geworden ist. Zwar ist die Gesetzgebung in Deutschland weiterhin Glücksspiele betreffend etwas problematisch. Doch das betrifft vor allem die Casinos im Internet. Diesen ist es nicht möglich, in Deutschland eine Lizenz zu erhalten. Ein offizielles Casino oder eine offizielle Spielbank wird vom jeweiligen Bundesland meist mit Auflagen lizensiert. Doch da der Umsatz zu Steuergeld führt, werden diese Lizenzen erfahrungsgemäß ohne große Probleme erteilt. Heutzutage wird nicht mehr nur gespielt. Es gibt gelegentlich Aufführungen, spezielle Events und so weiter. Eine Kleiderordnung besteht immer noch.
Staatlich konzessioniertes Glücksspiel - Spielbanken in Deutschland
Im 18. Jahrhunderts entstand eine Spielbank in der Stadt Bad Ems. Bad Ems liegt nach heutiger Definition im Bundesland Rheinland-Pfalz. Dieser Kurort bestand bereits zur römischen Zeit und er hatte im Mittelalter eine große Bedeutung aufgrund seiner Thermen. Kurorte zogen damals Urlauber aus dem ganzen Land und aus ganz Europa an. Die brauchten Abwechslung und das war dann eine Spielbank. Die von Bad Ems wurde im Jahr 1972 nach einem Betrieb von 152 Jahren geschlossen. Eine neue Eröffnung erfolgte im Jahr 1987 im offiziellen Kurhaus mit Brunnenhalle. Es ist natürlich nicht die gleiche Spielbank. Das Prinzip der Spiele ist identisch und dass die Urlauber Abwechslung wollen. Allgemein waren Glücksspiele zur Ablenkung der Gäste in Bädern, Kurorten und bei den damals in der am Handel interessierten gehobenen Gesellschaft bedeutenden Messen besonders beliebt. Die Angebote waren im genannten Zeitraum bereits lizensiert, was aber gleichzeitig dazu führte, dass es quasi parallel illegale Spielbanken gab. Heutzutage verbindet man den Begriff Spielbank oder auch Spielcasino mit der Möglichkeit, ein staatlich konzessioniertes Glücksspiel zu betreiben. Während die ältesten bestehenden offiziellen Spielbanken die von Bad Ems, Aachen und Baden-Baden sind, ist die älteste offizielle Spielbank die von Bad Homburg. Sie ist auch unter dem Namen Bad Homburg Casino bekannt und gilt als eine der erfolgreichsten Spielbanken des 19. Jahrhunderts. Sie spielt bemerkenswerterweise in der Literatur eine wichtige Rolle. Denn der Protagonist im berühmten Roman "Der Spieler" von Dostojewski sucht in dieser Spielbank sein Glück.
Verbot von Glücksspielen und der Wandel der Zeit
1871 bis 1933 ein offizielles Verbot von Glücksspielen gab! Offiziell spielten die Spielbanken in diesem Zeitraum keine Rolle mehr im Reich. Fast alle wurden geschlossen. Die Ausnahme war das Casino von Danzig. Diese Stadt war ab dem Jahr 1920 eine Art Freistaat im Völkerbund. Die dortige Spielbank lockte Gäste aus Skandinavien, England und vor allem natürlich Deutschland an. Der Hintergrund hinter dem damals ausgesprochenen Verbot lag in der Religion. Die Kirche hatte zur damaligen Zeit eine andere Macht als heute. Die Kirchenoberen entschieden in Deutschland über ihren Einfluss auf die damals noch herrschende Monarchie, dass Glücksspiele verboten gehören. Das war mit ein Grund, weshalb die älteste Spielbank des Landes in Bad Ems geschlossen werden muss. Diese Zeiten sind vorbei. Dass eine gewisse Problematik in Sachen Glücksspielgesetze auch heutzutage besteht, ist aber leider eine Tatsache. Die Nationalsozialisten hoben das Verbot der Spielbanken im Jahr 1933 auf. Als erstes profitierte davon die Spielbank in Baden-Baden.
Heutzutage gibt es in jedem deutschen Bundesland mindestens eine Spielbank, häufig mehrere. Themen wie Spielsucht sind an der Tagesordnung, gerade in Bezug auf Online Casinos. Das war früher nicht der Fall. Letztlich zeigt sich, dass bei diesem Thema eine Entwicklung stattgefunden hat, dass es aber auch noch immer ist wie in alter Zeit. Es wird bei solchen Angeboten um Geld gespielt. Im Grunde handelt es sich um eine geschlossene Gesellschaft. Auch wenn heutzutage mehr Menschen theoretisch Zutritt haben. Und außerdem fällt die Unterscheidung zwischen Casinos und Spielbanken nicht leicht. Das liegt auch daran, dass die Spiele, um die es geht, im Grunde die gleichen sind. Darüber hinaus sind die Abläufe mehr oder minder identisch geblieben. Einzig die gesellschaftlichen Konventionen haben sich ein bisschen gewandelt.